REGIONALE BAUKULTUR FEBRUAR 2010

Tagung der BHU

26.11.2010

Regionale Baukultur als Beitrag zur Erhaltung von Kulturlandschaften

Beiträge zu der Tagung am 24.-26. Februar 2010 in Muhr am See/Bayern

Durch regionale Formensprache und Materialien entstanden charakteristische Baukulturen, die unsere Kulturlandschaften maßgeblich geprägt haben. Das reich bebilderte Buch liefert Handlungsmöglichkeiten sowie Empfehlungen für den Umgang mit regionaler Baukultur. – Tagungsdokumentation


Durch regionale Formensprache und Materialien entstanden charakteristische Baukulturen, die unsere Kulturlandschaften maßgeblich geprägt haben und auch heute noch prägen. Sie stellen sichtbare Zeugen historischer Entwicklungen dar. Regionale Baukulturen weichen jedoch zunehmend standardisierten Neubauten sowie einer Beliebigkeit in der Materialauswahl. Dörfer, Städte und Regionen verlieren durch diese Entwicklung ihren regionaltypischen Charakter. Damit geht auch ein Teil des Charmes und der Attraktivität von Regionen verloren.
In der vorliegenden Publikation „Regionale Baukultur“, die das Ergebnis der gleichnamigen Tagung darstellt, arbeitet der BHU diese oftmals kontroverse Thematik auf. Die Tagungsbeiträge der einzelnen Referenten zeigen die verschiedenen Sichtweisen. Mit der Formulierung von Prinzipien werden die wesentlichen Empfehlungen für den Umgang mit regionaler Baukultur zusammengefasst. In diesem Zusammenhang ist weder eine historisierende Konservierung der Bausubstanz, noch eine regional entwurzelnde Modernisierung anzustreben. Vielmehr sollte ein harmonisches Miteinander denkmalgeschützter Bauten und zeitgenössischer Bauweise, die den heutigen Anforderungen gerecht wird, oberstes Ziel sein. Der Anspruch an eine sensible Weiterentwicklung der Baukultur wird vielleicht mit dem Begriff „Bauen in der Region“ am besten beschrieben.
Diese Prinzipien sind noch nicht abschließend, sondern dienen als Grundlage für die dringend weiter zu führende Diskussion. Es zeigte sich bei der Tagung, dass die einzelnen Ansätze zum Teil weit auseinander gehen. Dies umso mehr, als auch Konzepte aus verschiedenen europäischen Ländern vorgestellt wurden. Wenn es jedoch um die Gestaltung von Kulturlandschaften und den Schutz des kulturellen Erbes geht, gilt es, diese Aspekte im europäischen Kontext zu betrachten. Als ein wesentliches Ergebnis des Projektes wurde die Notwendigkeit der Stärkung einer Diskussionskultur identifiziert, die mit der Wahrnehmung der Aktualität des Themas beginnt. Dies kann nur durch Kommunikation aller am Baugeschehen Beteiligten erreicht werden. Hierbei ist die Einbindung der Bürger und des Bürgerschaftlichen Engagements unabdingbar.

Download PDF